Religiöse Geometrie in der Urgeschichte
Wir kehren noch einmal zurück zur Studie vom 8.Mai 2021 'Goldener Schnitt' - Prähistorische Spuren rund um Bern XIII, denn es scheint, dass der Erdstall Lutermoos/Krauchthal (611.270/207.030), welcher Bestandteil dieses 'Goldenen Schnitts' ist, für Erdställe aussergewöhnliche Eigenschaften aufweist: ein zirka 45m langer, bis zu 3m hoher, schmaler, zu Beginn enger Gang mit gleichmässigem und ziemlich exakt rechteckigem Querschnitt und Abschluss.(Video unter hangar18b.com/erdstall-krauchthal/ ) Wie dies bergmännisch im Sandstein bewerkstelligt werden konnte, bleibt mysteriös.
Wenn ein "prähistorisches Monument" in besonders viele geometrische Beziehungen einbezogen ist, so ist es vermutlich entweder besonders alt oder besonders "heilig" (oder beides). Dies scheint beim Erdstall Lutermoos zuzutreffen.
Wir vermuten, dass ursprünglich nur die Gerade 'Teufelsküche'/Bolligen BE (604.070/204.965) - Erdwerk Grauholz/Bolligen (604.515/205.045) - Erdstall Lutermoos existierte. Vielleicht um dieser Geraden zusätzliche Bedeutsamkeit zu verleihen, wurde später der Schalenstein Mattstetten 01 (606.829/205.763) so gesetzt, dass mit 'Teufelsküche' und Erdstall Lutermoos der 'Goldene Schnitt' resultierte. Einen rund 3 Kubikmeter grossen Gneisblock in diese Position zu transportieren, war in der Frühgeschichte (offenbar) kein Problem.
Der ehemalige Schalenstein Vechigen BE 01 (ca.610.600/ 200.900, seit beinahe 150 Jahren vor dem Historischen Museum Bern aufgestellt) war ebenfalls "gesetzt", denn er ist mit seinen drei Schalen äquidistant (6.12 km, immer horizontal gemessen) vom Erdstall Lutermoos, vom Schalenstein Mattstetten 01 und vom Erdwerk Huenliwald (P.652)/ Rubigen BE. Die Gerade Erdwerk Huenliwald - Erdstall Lutermoos führt zum Erdstall/Stollen Eyflue/Burgdorf BE (614.095/ 212.580; ebenfalls dokumentiert bei hangar18b.com).
Bemerkenswert ist auch die dreifache Äquidistanz (7.90 km) des Erdstalls Lutermoos von der Kirche Vechigen, vom Erdwerk/Burgstelle Schwandiholz (P.621)/Stettlen BE und von der Kirche Moosseedorf BE.
Ein weiteres Erdwerk, die "Erdburg" Bigenthal/Walkringen BE (614.400/201.475), ist ebenfalls äquidistant (6.32 km) von diesem Erdstall und von der Kirche Schlosswil BE. Sogar von zwei Erdwerken ist der Erdstall Lutermoos äquidistant (7.20 km): vom Erdwerk Grauholz (P.760)/Bolligen, auf der Geraden mit dem 'Goldenen Schnitt' liegend, und vom Erdwerk 'Sommerhus' (P.560.1)/Burgdorf (615.175/213.125).
Die Kirche Grafenried BE ist mit 73.5° exakt ausgerichtet auf den Erdstall/Quellstollen Rudswilbad /Ersigen BE (612.945/ 216.515; siehe Studie Der 'Erdstall' von Rudswilbad/Ersigen BE <25/6/14>), welcher das Restaurant Rudswilbad noch heute mit Wasser versorgt. Diese Kirche wurde im 18. Jahrhundert neu gebaut; in den meisten Fällen wurde die Ausrichtung der Vorgängerkirche beibehalten.
Dies ist das erste Beispiel in der Schweiz einer Kirchenausrichtung auf einen Erdstall. (Möglichweise ein Hinweis auf eine kultuelle Funktion dieser prähistorischen 'Monumente'.)
Dieser Erdstall/Quellstollen ist sodann äquidistant (9.56 km) vom Erdstall Lutermoos und von der kleinen Kirche Rüegsbach/ Rüegsau BE; die gerade Erdst. Rudswilbad - Erdst. Lutermoos verlängert sich zur Kirche Worb BE.
Die Kirche Grafenried ist äquidistant (7.17 km) von diesem Erdstall/Quellstollen Rudswilbad und von der vermuteten ehemaligen Burgstelle Rohrmishubel (P.610)/Gde Oberburg BE (612.235/211.240). (Eine bisher nicht lokalisierte Burgstelle wird in dieser Gegend vermutet.)
Diese vermutete Burgstelle ist wiederum äquidistant (5.29 km)vom Erdstall/Quellstollen Rudswilbad und von der Kirche Hasle b. Burgdorf. Nicht in der Grafik aufgeführt: Der Erdstall Rudswilbad (9.61 km) und die Kapelle St.Batholomäus/ Burgdorf (5.13 km) sind beide äquidistant von der Kirche Hasle und von der Kirche Rüegsau.
Eine Gerade führt vom Erdstall Lutermoos über den Schalenstein Burgdorf 01 (613.127/210.172) zur Kirche Wynigen BE. Diese ist äquidistant (8.18 km) von diesem Schalenstein und von der Kirche Rüegsbach !
Eine andere Gerade geht von der Kirche Oberburg über den Erdstall Lutermoos zum "Kultplatz" 'Tannstygli'/Krauchthal (609.600/205.200). Die Kirche Oberburg ist dabei äquidistant (3.80 km) von diesem Erdstall und von der (Hochzeits-) Kirche Rüti b. Lyssach BE.
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