Die (paläolithische/mesolithische/neolithische) Station 'Prés du Chêne'/Cornaux NE

Beim Ort 'Prés du Chêne'/Cornaux NE (568.800/209.000), am westlichen Ufer der Thielle zwischen Bieler- und Neuenburgersee gelegen, wurde Silex bearbeitet und dies während rund 7'000 Jahren (!), von zirka 12'000 bis 5'000 v.Chr., dabei Tausende von Silexstücken hinterlassend (siehe 'Archäologie Schweiz' as.41.2018.2, p.21-25).

 

Die aussergewöhnliche Anhänglichkeit an diesen Ort über einen derart langen Zeitraum, während genügend andere zur Auswahl standen, lässt vermuten, dass es dafür einen speziellen Grund (allerdings unbekannt) gab; vielleicht hatte dieser Ort eine gewisse "Sakralität".

 

Tatsächlich fügt sich 'Prés du Chêne' in ein Netz von präzisen geometrischen Beziehungen mit verschiedenartigen "Monumenten" ein. Gleichzeitig ist dies ein starkes Indiz, dass diese Beziehungen bereits im frühen Neolithikum oder sogar vorher, im Mesolithikum, etabliert wurden.

 

Eine Gerade führt von 'Prés du Chêne' über einen kleinen Menhir auf dem Jolimont (Erlach 02, 571.580/208.640) und die frühere Kapelle in Tschugg BE (572.470/208.540) zur Burgstelle 'Fenis' (Hasenburg)/Ins BE. Was 'Fenis' anbetrifft, so ist es recht eindeutig, dass diese ehemalige Burg in ein prähistorisches Erdwerk hineingebaut wurde.

 

'Prés du Chêne' ist äquidistant (9.67 km, immer horizontal gemessen) von der frühern Kapelle in Tschugg und von einem Monument mit einigen grossen erratischen Blöcken ('L'Eter'/Le Landeron NE, 569.612/212.620 <GPS>), welches einige Hinweise auf einen 'Kultort' aufzeigt: eine "Allee" von zirka 10m Länge mit Steinen aufgehäuft auf beiden Seiten, die zum Monument führt, eine 6m breite und 2m tiefe Grube, deren Rand teils mit Blöcken verstärkt, in zirka 20m Distanz oberhalb und ein Weg in der Nähe, der weiter unten mehrere lange (künstliche) Hohlwegabschnitte aufweist.

 

Die Kirche Twann BE ist ebenfalls äquidistant (9.81 km) von der frühern Kapelle in Tschugg und von diesem Monument 'L'Eter'; die Gerade  Kirche Twann  -  'L'Eter'  verlängert sich zum ehemaligen Tumulus 'La Baraque'/Cressier NE (569.250/212.465). Zwar wird dieser Grabhügel in die mittlere Bronzezeit datiert, aber es ist nicht selten, dass solche Hügel auf einem 'älteren Platz' errichtet wurden (z.B. der Riesengrabhügel 'Moncor' in der Studie Das Erdwerk 'Pi Tord'/Marly-le-Grand FR).

 

Die Kirche Twann ist sodann äquidistant (10.19 km) von diesem Grabhügel und von 'Pierre du Grison'/Lignières 01 NE (568.625/215.900) und der Tumulus äquidistant (3.46 km) von 'Pierre du Grison' und von 'Prés du Chêne' !

 

Der kleine Menhir Erlach 02 ist wiederum äquidistant (3.70 km) von der Burgstelle 'Fenis' und vom Schloss 'Jeanjaquet'/Cressier, und dieselbe Distanz ein drittes Mal zwischen Schloss 'Jeanjaquet' und dem Schalenstein Lignières 03 (571.130/213.720). Der Menhir Erlach 02 ist sodann äquidistant (5.04 km) von diesem Schalenstein und von der kleinen Kirche in Enges NE.

 

Nicht in der Grafik aufgeführt: die Gerade  Kirche Enges  -  Schalenstein Lignières 03  geht präzis auf den (wichtigen) Schalenstein Twann 01 (578.320/217.640).

 

'Prés du Chêne' ist auch äquidistant (3.48 km) von einer anderen "mesolithischen Station" 'Jänet' in Gampelen BE (zirka 571.580/206.860) und von der alten Kapelle im mittelalterlichen Städtchen Le Landeron; die Gerade  'Prés du Chêne'  -  Kapelle Le Landeron  verlängert sich exakt zur Kirche Ligerz BE,

 

Diese Kirche ist äquidistant (6.59 km) von der Kapelle Le Landeron und vom Schalenstein 'Les Prises' (Le Landeron 01, 570.865/212.420). Die Gerade  Schalenstein 'Les Prises'  -  Kapelle Le Landeron  verlängert sich zur Kirche des ehemaligen Klosters 'St.Johannsen'/Gals BE (571.915/210.575). Diese ist äquidistant (2.11 km) vom Schalenstein 'Les Prises' und von der frühern Kapelle in Tschugg !

 

Die mesolithische Station 'Jänet' ist wiederum äquidistant (4.20 km) von der Kapelle Le Landeron und vom Schloss Erlach BE; diese Kapelle ist sodann äquidistant (2.28 km) vom Schloss Erlach und vom Schloss 'Schlossberg'/La Neuveville BE. Die Gerade  'Schlossberg'  -  Schloss Erlach führt zur Kirche in Erlach.

 

Eine andere Gerade geht von 'Prés du Chêne' zum Schloss Erlach und dann zur Kirche in Täuffelen BE. Etwas überraschend stellt man fest, dass dieses Schloss äquidistant (5.19 km) ist von 'Prés du Chêne' und vom Schloss 'Jeanjaquet' und dieses von 'Prés du Chêne' und vom Monument 'L'Eter' (1.93 km) !

 

Schliesslich ist 'Prés du Chêne' auch äquidistant (3.39 km) vom für diese Gegend 'bedeutenden Monument' 'Tüfelsburdi'/Gals (drei sehr grosse erratische Blöcke) und von der Kirche Combes/Le Landeron (welche mit 84.5° auf die Kirche Täuffelen ausgerichtet ist ...); dieselbe Distanz ein drittes Mal zwischen dieser Kirche und der ehemaligen Kapelle in Gals (570.410/208.610).

 

Diese ehemalige Kapelle ist sodann äquidistant (1.63 km) von 'Prés du Chêne' und von der Kirche in Gampelen; 'Prés du Chêne' ist äquidistant (3.00 km) von dieser Kirche und von jener in Enges.

 

 

 

Es ist eindrücklich, dass alle diese komplexen und exakten geometrischen Beziehungen schon im frühen Neolithikum oder vorher "konstruiert" wurden. Sie formen bereits ein "Netz", denn einige Standorte tauchen mehrfach auf (z.B. Schloss 'Jeanjaquet', Schloss Erlach, frühere Kapelle in Tschugg); es ist deshalb gut möglich, dass diese Beziehungen in der gleichen "Zeitperiode" etabliert wurden, auch wenn eine solche Periode relativ lang sein kann.

Diese Studie ist bereits die zweite nach Das Erdwerk 'Pi Tord'/Marly-le-Grand FR, welche ziemlich überzeugend nahelegt, dass diese geometrischen Beziehungen ihren Anfang in frühen Neolithikum oder im Mesolithikum  nahmen.

Monument 'L'Eter'
Monument 'L'Eter'
Schloss Erlach
Schloss Erlach
Schalenstein 'Les Prises'
Schalenstein 'Les Prises'
'Tüfelsburdi'/Gals
'Tüfelsburdi'/Gals

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