Das Erdwerk 'Pi Tord'/ Marly-le-Grand FR

Der zentrale Punkt des Erdwerks 'Pi Tord'/Marly-le Grand FR (579.080/179.605) hat eine sehr spezielle Position: er befindet sich auf einer exakten Geraden mit den beiden 'Abris mésolithiques' (Balmen) 'La Souche'/Arconciel FR (575.250/178.950) und 'Flue' (Maggenberg)/Alberswil FR (589.425/181.310) sowie mit der Kirche Ecuvillens FR.
"Sehr speziell" weil diese beiden Abris nachweislich nur im Mesolithikum begangen wurden (und offenbar später keine Bedeutung mehr hatten).
Bereits im Buch Religiöse Geometrie in der Urgeschichte (p.37) wurde vermutet, dass 'Pi Tord' und der Standort der Kirche Ecuvillens ebenfalls mesolithisch sind. Es könnte aber auch sein, dass 'Pi Tord' und der Standort Kirche Ecuvillens gegen Ende des Mesolithikums am Übergang zum Neolithikum etabliert wurden.
Das Erdwerk 'Pi Tord' zeichnet sich durch mehrere recht imposante Gräben aus (siehe auch www.dillum.ch/html/pitor_pi_tord_les_noutes_marly_fr.htm), welche zur wahrscheinlich irrigen Interpretation verleiteten, dass ein Hohlweg durch das Erdwerk führte; tatsächlich geht ein Hohlweg westlich am Erdwerk vorbei.
Da der Abri 'La Souche' präzis äquidistant ist (3.93 km, immer horizontal gemessen) von 'Pi Tord' und vom (eisenzeitlichen) "Riesengrabhügel" 'Moncor' (P.721)/Villars-sur-Glâne FR, müsste dieser sehr wahrscheinlich einen zumindest neolithischen, vielleicht mesolithischen "Vorläufer" gehabt haben.
'Moncor' ist wiederum äquidistant (5.02 km) vom Erdwerk 'Pi Tord' und vom Erdwerk 'Räsch'/Düdingen FR (578.490/186.795); 'Pi Tord' ist äquidistant (7.14 km) vom Erdwerk 'Räsch' und von der Kirche Rossens FR und das Erdwerk 'Räsch' von dieser Kirche und von der Kapelle Farvagny-le-Petit FR (13.05 km).
Die Gerade  Kirche Rossens  -  Kap. Farvagny-le-Petit  führt zum grossen erratischen Block 'Es Versannes'/Farvagny-le-Petit (571.315/175.645): merkwürdig, dass dieser Block vom Gletscher genau auf der Hügelkuppe deponiert wurde ... Es ist daher zu vermuten, dass dieser grosse Felsblock in diese Position transportiert wurde (wie auch andernorts schon vorgeschlagen wurde).
Die Kirche Rossens ist sodann äquidistant (3.09 km) von diesem erratischen Block und vom Erdwerk 'La Baume'/Corpataux FR (575.065/177.355) und dieser Felsblock vom Erdwerk 'La Baume' und vom 'Abri mésolithique' du Barrage de Rossens (575.175/174.175) (4.10 km). Ein vielleicht mesolithischer oder dann neolithischer Bezug dürfte für dieses Erdwerk 'La Baume' und den Block 'Es Versannes' gegeben sein.
Der 'Abri mésolithique' du Barrage de Rossens ist äquidistant (6.64 km) vom Erdwerk 'Pi Tord' und vom ehemaligen gallorömischen Tempel von Estavayer-le-Gibloux FR (568.515/174.555). Die Mehrheit der ehemaligen gallorömischen Tempel in der Schweiz dürften prähistorische 'Monumente' überprägt haben.
Die Kirche Ecuvillens scheint nicht zufällig auf der eingangs erwähnten Geraden zu liegen: sie ist äquidistant (16.40 km) vom Abri 'Flue' (Maggenberg) und von der Kirche Schmitten FR. Auf der Geraden zwischen der Kirche Ecuvillens und der Kirche Schmitten liegen präzis die Kapellen 'Hinter Bruch'/Düdingen und 'Mariahilf'/Düdingen, welche beide weitere geometrische Beziehungen ergeben, die hier nicht angeführt werden.
Die Kirche Schmitten ist äquidistant (8.94 km) vom 'Abri mésol.' 'Flue' (Maggenberg) und von der Kapelle 'Montorge'/Fribourg (578.940/183.375).
Eine ehemalige Kapelle in Illens FR (574.585/176.080) ist äquidistant (2.90 km) vom Abri 'La Souche' und von der Kirche Ecuvillens.
Dieser Abri 'La Souche' ist schliesslich äquidistant (2.54 km) von der sehr alten Brückenkapelle 'Ste.Apolline'/Posieux FR und vom 'Abri mésolithique' d'Illens (574.940/176.400) <diese Äquidistanz aus Platzgründen im Diagramm nicht eingezeichnet>. Dieser Abri d'Illens ist auch äquidistant (5.21 km) vom Erdwerk 'Pi Tord' und von der Kapelle Montévraz FR.

All diese geometrischen Beziehungen sind bloss ein Ausschnitt von einem viel umfangreicheren Beziehungsgeflecht; viele davon dürften ins Neolithikum oder vielleicht teils sogar ins Mesolithikum zurückreichen.

"Zentraler K-Punkt Erdwerk Pi Tord"
"Zentraler K-Punkt Erdwerk Pi Tord"
"Gräben im Erdwerk Pi Tord"
"Gräben im Erdwerk Pi Tord"

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Kommentare: 1
  • #1

    A.Frey (Mittwoch, 27 Juni 2018 17:48)

    Laut Michel Mauvilly, Urgeschichte-Spezialist beim Archäologischen Dienst Freiburg, wurde der mesolithische Abri 'La Souche'/Arconciel von 7200 bis 4800 v.Chr. besucht; das Neolithikum startete um 5000 herum.