Der Erdstall 'Franzosenhöhle' Forch/Küsnacht ZH

Der sogenannte Erdstall 'Franzosenhöhle' auf der Forch (691.547/242.470) - den Franzosen wird da und dort etwas zugeschrieben - ist wohl ein Produkt der Urgeschichte (nicht des Mittelalters oder der Neuzeit), wie diese Studie belegt. Er verbindet sich signifikant und präzis mit Erdwerken, Schalensteinen, Motten und einem Steinkreis.

 

Eine interessante Beschreibung findet sich beim Video 'Erdstall Forch, Erdställe in der Schweiz - Folge 19' von HANGAR 18B.

 

Bemerkenswert ist, dass sich über dem Eingang dieses Stollens eine (sehr wahrscheinlich künstliche) 'Mini-Motte' ("Belvédère", im Alten Testament 'Höhe' genannt) befindet, die als kleiner Kultplatz interpretiert werden kann. Ob sie vor oder nach der Konstruktion des Erdstalls existierte, bleibt unklar. Die exakte Überlagerung des Erdstalls durch diesen kleinen Kultplatz legt nahe, dass auch für den Erdstall eine kultuelle Interpretation eine plausible Erklärung sein dürfte.

 

 Solche 'Klein-Kultplätze' gibt es übrigens viele in der Schweiz, meist unbeachtet und "nicht zu erklären".

 

 

 

Die interessanteste geometrische Verbindung ist die Gerade  Erdstall Forch  -  ehemaliger Steinkreis Käferberg/Zch. (682.040/ 250.725)  -  Burgstelle Alt-Regensberg/Regensdorf. Der ehemalige Steinkreis Käferberg ist äquidistant (12.52 km, immer horizontal gemessen) vom Erdstall Forch und von der (alten) Kirche Volketswil. Die Gerade  Steinkreis Käferberg  -  Kirche Volketswil  führt über die Lazariterkapelle Gfenn/ Dübendorf (691.310/249.760), welche wiederum äquidistant ist (9.25 km) vom Steinkreis Käferberg und vom "Venedigli"/ Zch.-Enge (682.600/246.415).

 

Das "Venedigli" war ursprünglich ein von einem ringförmigen Graben umgebener (vermutlich neolithischer oder bronzezeitlicher) Kultplatz, wie es mehrere in der Schweiz gibt. Er wurde in der Neuzeit von der wohlhabenden Zürcher Jugend zu einem "Party-Ort" ausgebaut und mit einem Kanal mit dem damals noch näheren Ufer des Zürichsees verbunden; daher der neckische Name. Heute erinnert nur noch die Venedigstrasse daran. Andernorts wurden an solchen mit Ringgraben versehenen Kultplätzen später oft Wasserburgen gebaut, von denen aber viele wieder verschwunden sind.

 

Der ehemalige Steinkreis Käferberg ist wiederum äquidistant (4.33 km) von der Burgstelle Alt-Regensberg und vom "Venedigli", eine perfekte "Konstruktion" !     (Nicht in der Grafik: die Kirche Volketswil ist äquidistant vom Erdstall Forch und vom Erdwerk 'Heidenburg'/Seegräben (699.785/243.935).)

 

Eine Gerade führt vom Erdstall Forch über das Erdwerk Mittlisberg/Egg (694.600/238.120) zur Motte Kessibühl P.506/ Stäfa (697.910/233.435), und der Erdstall ist äquidistant (10.98 km) von der Motte Kessibühl und von der Kirche Wädenswil. Nicht in der Grafik: die Gerade  Kirche Wädenswil  -  Kessibühl  verlängert sich zur Kirche Hombrechtikon.

 

Das Erdwerk Mittlisberg ist sodann äquidistant (5.71 km) vom Kessibühl und von der Kirche Gossau und diese Kirche vom Kessibühl und vom erratischen Block 'Okenstein' am Abhang des Pfannenstils (693.625/238.295) (6.64 km). In einer früheren Studie über die vermutete erste Ausrichtung des Grossmünsters Zürich zeigt diese über den Gipfel des Pfannenstils (P.853) auf diesen erratischen Block 'Okenstein'.

 

Der Erdstall Forch ist auch Teil einer eindrücklichen Vielfach- Äquidistanz: Er ist äquidistant (8.95 km) von der Kirche Gossau und vom ehemaligen Schalenstein Gossau 01 (700.500/ 241.500); dieselbe Distanz zwischen diesem Schalenstein und dem Schalenstein Maur 01 (692.200/244.875), zwischen der Kirche Gossau und der Burgstelle Werdegg/Hittnau (705.300/ 247.150), zwischen dieser Burgstelle und der Burg Uster und schliesslich zwischen der Burg Uster und dem Tämbrig (P.820)/ Russikon.

 

Eine andere Gerade führt vom Erdstall Forch über den Gipfel des Pfannenstils (P.853) zur Kirche Männedorf. Die Kirche Wetzikon ist äquidistant (11.19 km) vom Erdstall und von der Kirche Männedorf. Der Tumulus 'Buechholz' in Uster (697.090/ 245.915) ist wiederum äquidistant (6.50 km) vom Erdstall und von der Kirche Wetzikon. Dieselbe Distanz zwischen Erdstall Forch und Kirche Meilen.

 

Eine weitere Gerade geht vom Erdstall Forch über die Kirche Egg zur Kapelle 'Heilighüsli' (704.230/231.190), die im See vor Rapperswil steht (und die offenbar auch einen prähistorischen "Vorläufer" gehabt haben dürfte). Die Kirche Egg ist äquidistant (4.25 km) vom Erdstall und vom ehemaligen Schalenstein Wetzwil Herrliberg 01 (Fundort 690.500/239.000).

 

Die Kapelle 'Heilighüsli' ist sodann äquidistant (16.95 km) vom Erdstall Forch und vom Tumulus 'Speckholz'/Pfäffikon ZH (700.155/247.650). Die Gerade  Erdstall Forch  -  Tumulus 'Speckholz'  geht zum Tämbrig P.820 (!).

 

Der Erdstall Forch ist äquidistant (10.00 km) vom Tumulus 'Speckholz' und vom ehemaligen Turm Aspermont/Grüningen (700.370/237.675) und dieser wiederum (9.91 km) vom Tumulus 'Speckholz' und vom Schalenstein Herrliberg 01 ! (Nicht in der Grafik: die Kirche Bäretswil ist äquidistant von der Kirche Egg und von 'Heilighüsli'.)

 

Eine weitere Gerade führt von der Burgstelle Wulp/Küsnacht (mit bronzezeitlichen Funden) über den Erdstall Forch zum Erdwerk 'Heidenburg'/Seegräben (siehe oben). (Nicht in der Grafik: der Erdstall Forch ist äquidistant von dieser 'Heidenburg' und von der Kirche Oetwil am See.)

 

Das Erdwerk 'Heidenburg' ist sodann äquidistant (11.67 km) von der Burgstelle Wulp und von der Burgstelle 'Dübelstein'/ Dübendorf, die Burgstelle Wulp vom 'Dübelstein' und von der Kirche Meilen (6.46 km).

Aus Platzgründen nicht in der Grafik: die Quelle 'Römerbrünneli'/Uster ist äquidistant vom Erdstall Forch und von der Kirche Schwerzenbach (auf einer kleinen Motte gebaut). Der Erdstall ist dann äquidistant von dieser Kirche und von der Kirche Zollikon, diese von der Kirche Schwerzenbach und von der Kirche Maur. Damit ergibt sich die Gerade  Kirche Schwerzenbach  -  Kirche Maur  -  Kirche Egg.

Kapelle 'Heilighüsli' / Rapperswil
Kapelle 'Heilighüsli' / Rapperswil
Lazariterkapelle Gfenn / Dübendorf
Lazariterkapelle Gfenn / Dübendorf
Burgstelle Alt-Regensberg / Regensdorf
Burgstelle Alt-Regensberg / Regensdorf
Motte Kessibühl / Stäfa
Motte Kessibühl / Stäfa

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