Der Erdstall Wildmanngraben/Biberist SO

Der Erdstall Wildmanngraben (607.015/226.820) wurde dieses Jahr vom Team 'Hangar 18b' eruiert und erstmals (wieder) begangen (siehe Video 'Der verschollene Erdstall', Erdställe in der Schweiz Folge 16, bei 'Hangar 18b'); Erdställe werden auch in der Schweiz hie und da "entdeckt".

 

Dieser geheimnisvolle Stollen ist in der Region um die Stadt Solothurn in weit überdurchschnittlichem Mass in geometrische Beziehungen zu prähistorischen 'Monumenten' einbezogen, was auf sehr hohes Alter oder eine besondere "Bedeutsamkeit/Heiligkeit" (oder beides) hinweisen könnte. Diese Studie führt einige besonders interessante Beispiele an.

 

Eine Gerade führt vom Erdwerk 'Altschloss'/Aetingen (604.800/220.485) über den Erdstall Wildmanngraben zur Kathedrale Solothurn. Die Kathedrale ist äquidistant (1.87 km, immer horizontal gemessen) vom Erdstall und von der Kapelle St.Verena/Rüttenen (607.225/230.410). Diese Kapelle, sie gehört zu einer bekannten Einsiedelei, wurde vor eine "Balm/Höhle" gebaut, die vermutlich prähistorisch 'bedeutsam' war. Sie ist äquidistant (3.60 km) vom Erdstall und von der Höhle 'Herrenkeller'/Oberdorf (604.090/232.270, belegt in Bronzezeit, Neolithikum (?)).

 

Dies führt zur bemerkenswerten Geraden  Höhle 'Nidleloch'/ Oberdorf  -  Höhle 'Herrenkeller'  -  Erdstall Wildmanngraben  (die Kirche Oberdorf liegt nicht auf dieser Linie), zwei Höhlen und ein Erdstall auf einer Geraden !

 

(Der Erdstall ist äquidistant vom Erdwerk 'Altschloss' und vom Kreuz Horriwil (613.575/225.465), dieses wiederum vom Erdstall und von der Kathedrale Solothurn; eine kaum zufällige Dreifach-Äquidistanz. Nicht in der Grafik.)

 

Eine andere Gerade geht von diesem Erdstall über den 'Kindlistein' in Nennigkofen (604.180/226.560) zum Schalenstein Grenchen 01 (595.935/225.755); dieser im freien Feld liegende Schalenstein ist recht bekannt und hat vielerlei geometrische Bezüge.

 

Eine weitere Gerade führt vom Erdstall über den Wohnturm Halten (612.530/224.165) zum Schalenstein Seeberg 01 (618.291/221.370). Dieser mittelalterliche Wohnturm ist auf einer sehr wahrscheinlich prähistorischen Motte gebaut.

 

(Der Wohnturm Halten ist äquidistant vom Erdstall und von der ehemaligen Burgstelle 'Unteres Emmenholz'/Zuchwil (609.530/ 229.505), der Erdstall wiederum von 'Unt. Emmenholz' und von der Kapelle Bellach. Nicht in der Grafik.)

 

Der Erdstall Wildmanngraben verbindet sich sodann über die Kirche Kriegstetten zur Kirche Seeberg. Die Kirche Deitingen ist äquidistant (6.96 km) vom Erdstall und von der Kirche Seeberg. Ein drittes Mal dieselbe Distanz zwisch Erdstall und Kirche Flumenthal.

 

Das eindrückliche Erdwerk Altisberg/Biberist (608.860/223.890) ist andererseits äquidistant (3.43 km) vom Erdstall und von der Kirche Kriegstetten, diese wiederum vom Erdwerk Altisberg und vom Kreuz 'Chrüzacher'/Deitingen und dieses Kreuz von den Kirchen Kriegstetten und Hüniken, eine Vierfach-Äquidistanz.

 

Die Kirche Hüniken ist sodann äquidistant (3.09 km) von der Kirche Kriegstetten und vom Wohnturm Halten, aber auch das Schloss Buchegg ist äquidistant (7.67 km) von diesen beiden. Schliesslich ist die Kirche Seeberg äquidistant (5.74 km) von der Kirche Kriegstetten und von der Kirche Koppigen (welche, wie einige andere Dorfkirchen, etwas erhöht gegenüber dem Dorfniveau liegt ...).

 

Zur Kirche Hüniken führt auch eine Gerade vom Erdstall über die Kapelle Allerheiligen im Ortsteil Oberdorf von Derendingen. Dabei ist der Erdstall äquidistant (4.14 km) von dieser Kapelle und vom Schalenstein Nennigkofen 02 (603.075/225.450). (Dieser im Erdboden gefundene Block ist offenbar an Ort und Stelle vergraben worden.)

 

(Nicht in der Grafik: Der Erdstall ist äquidistant von der Kirche Hüniken und vom Schalenstein 'Murlistein' Mühledorf 01 (602.755/219.880).)

 

Die Verlängerung der Geraden  Erdstall  -  Nennigkofen 02   geht auf die Kapelle Staad/Grenchen, und der Schalenstein Nennigkofen 02 ist äquidistant (5.72 km) von dieser Kapelle und von der Kirche Oberdorf (und diese Kapelle von der Kirche Oberdorf und von der Kapelle Dribischchrüz/Solothurn; nicht in der Grafik.)

 

Der Erdstall ist sodann äquidistant (9.87 km) von der Kapelle Staad und von der Kirche Aeschi SO. Dieselbe Distanz zwischen den4 Kirchen Aeschi und Utzenstorf und ein viertes Mal zwischen der Kirche Utzenstorf und der ehemaligen Burgstelle 'Hintere Burg'/Burgäschi (617.715/224.290).

 

Über das kleine Erdwerk 'Burg'/Leuzigen BE (601.835/224.435) ist der Erdstall mit der Kirche Rüti b.Büren geradlinig verbunden. (Diese ist äquidistant von diesem Erdwerk und vom riesigen Schalenstein 'Hubelstein' Lüterswil 01 (599.875/ 218.100); nicht in der Grafik.)

 

Das Erdwerk 'Burg' ist wiederum äquidistant (4.90 km) von der Kirche Rüti und vom Erdwerk 'Altschloss'/Aetingen, welches seinerseits äquidistant ist (6.12 km) von der Kirche Rüti und von der Kirche Koppigen.

 

Interessant ist die Verlängerung der Geraden  Kirche Rüti  -  'Altschloss'  zur Dorfkirche Bätterkinden: die Kirche Rüti wird damit äquidistant (10.59 km) von dieser Dorfkirche und vom Erdstall Wildmanngraben ! Dies dürfte zur Festlegung des Standorts des "prähistorischen Vorläufers" dieser Dorfkirche beigetragen haben.

 

Auch das wohl eindrücklichste Erdwerk in dieser Region, die 'Tüfelsburg'/Rüti b. B. (599.080/221.820), liegt auf einer Geraden mit dem Erdstall und der Kirche Zuchwil (früherer Standort). Dieses Erdwerk ist äquidistant (11.49 km) von dieser Kirche und von der Höhle 'Herrenkeller'.

 

Schliesslich ist die Haager Kapelle/Selzach äquidistant (6.02 km) von der Höhle 'Herrenkeller', vom Erdwerk 'Tüfelsburg' und von der Kirche Rüti.

 

 

 

Erdwerke, die ja meistens fundarm sind, werden in Grossbritannien überwiegend dem Neolithikum zugeordnet; in der Schweiz sind die Interpretationen noch unklar.

Kapelle St. Verena, Rüttenen
Kapelle St. Verena, Rüttenen
Wohnturm Halten
Wohnturm Halten
Haager Kapelle, Selzach
Haager Kapelle, Selzach
Schalenstein Grenchen 01
Schalenstein Grenchen 01

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