Das 'Schnäggeninseli'/Iseltwald BE und der vermutete Dolmen 'Holenstein'/Unterseen BE

 

Nach den sehr zahlreichen prähistorischen 'Hügeli' unter Wasser am südlichen Ufer des Bodensees und einigen vermutlich ebenfalls künstlichen und urzeitlichen Inselchen und Unterwasserhügel im Zugersee, vielleicht auch am oberen Genfersee, richtet sich unser Blick auf das 'Schnäggeninseli', einem ähnlichen "Kandidaten" im Brienzersee (640.825/ 174.060).

 

Während die Nord- und Südufer des Brienzersees überall sonst recht steil abfallen, bot sich dieser Unterwassersockel bei Iseltwald für eine allfällig künstliche kleine Insel an: das zirka 80 x 25m grosse 'Schnäggeninseli', (heute) ungefähr 4m über dem Wasserspiegel, befindet sich zirka 14m über dem Seegrund. Die Seespiegelhöhe dürfte in der Frühzeit tiefer gelegen haben, wie z.B. bei Genfersee, Zürichsee und Bodensee. Alles in allem, die Hypothese einer künstlichen Errichtung dieser Insel scheint recht plausibel.

 

Auch die Indizien eines Einbezugs in ein präzises geometrisches (prähistorisches) Netzwerk sind vorhanden: der sehr bemerkenswerte Menhir 'Chüebodestein'/Lauterbrunnen (633.655/162.125) auf 1660m Höhe ist äquidistant(13.18 km, immer horizontal gemessen) vom 'Schnäggeninseli' und von der Motte Halte/Reichenbach (620.600/165.135). Dieselbe Distanz ein drittes Mal zwischen dieser Motte und der Kirche Interlaken.

 

Diese Kirche ist sodann äquidistant (7.87 km) vom 'Chüebodestein' und von der Kirche Leissigen, eine der alten Thunerseekirchen. (Siehe auch Bemerkung zu 'Holenstein' weiter unten.)

 

Die Burgstelle 'Burgbüel'/Grindelwald (643.465/164.390) ist wiederum äquidistant (9.88 km) vom Menhir 'Chüebodestein' und vom 'Schnäggeninseli'. Ein drittes Mal dieselbe Distanz zwischen 'Schnäggeninseli' und der Kirche Unterseen.

 

Der 'Toggelistein' (Kindlistein) im Ruchenbüel/Beatenberg (627.530/170.980) ist äquidistant (13.57 km) vom 'Schnäggeninseli' und von der Kirche Lauterbrunnen, wobei die Verlängerung der Geraden  Kirche Lauterbrunnen  -  'Toggelistein' zur (alten) Kirche Beatenberg führt.

 

Die 'Heidenplatte'/Krattigen (622.150/167.335) (eine Art 'Halbdolmen', bei dem unter einer grossen Felsplatte alles Geröll weggeräumt wurde, so dass ein Hohlraum entsteht) ist sodann äquidistant (6.46 km) vom 'Toggelistein' im Ruchenbüel und von der Kirche Beatenberg.

 

Der bekannte Aussichtsberg Schynige Platte (P.2076)/ Gsteigwiler ist äquidistant (8.32 km) vom 'Schnäggeninseli' und von der Kirche Habkern.

 

Ausserhalb der Grafik: das 'Schnäggeninseli' ist auch äquidistant (9.66 km) vom Brienzer Rothorn (2348m) und vom Kindlistein 'Klyne Ruge'/Matten bei Interlaken (632.130/169.700).

 

Die Kirche Lauterbrunnen ist wiederum äquidistant (8.47 km) von der Burgstelle 'Burgbüel' und von der Kirche Gsteigwiler, wobei die Gerade  'Burgbüel'  -  Kirche Gsteigwiler exakt über die Schynige Platte verläuft ! Schynige Platte ist wiederum äquidistant (8.11 km) vom 'Burgbüel' und von der Höhle 'Zwärgliloch'/Iseltwald (642.400/172.185).

 

Allerdings sind diese Indizien kein Beweis, dass das 'Schnäggeninseli' nicht einen natürlichen Ursprung hat. Es ist durchaus möglich, dass in der Frühzeit die spezielle Lage dieser kleinen Insel dazu geführt hat, dass dort ein 'Kultort' entstanden ist, ähnlich wie bei der Insel Ufenau im Zürichsee oder der Petersinsel im Bielersee. Erst archäologische Spuren oder gewisse Angaben über die geologische Inselstrukur könnten mehr Klarheit schaffen.

 

 

 

Zwischen 'Schnäggeninseli' und 'Holenstein'/Unterseen 01 (ca. 629.000/170.860) gibt es keinen direkten Zusammenhang, bloss einen indirekten über das 'Dreiecknetz' (Menhir 'Chüebodestein', Kirche Interlaken, Kirche Leissigen). Aber es sind eben auch mehrere gemeinsame "Monumente" einbezogen.

 

Die Beschreibung von 'Holenstein' ("Altarstein") lässt vielleicht den Überrest eines kleinen Dolmens vermuten. In jedem Fall scheint 'Holenstein' ein bedeutsamer prähistorischer Platz gewesen zu sein.

 

So ist 'Holenstein' äquidistant (7.62 km) von der 'Heidenplatte' in Krattigen und von der Schynigen Platte.

 

Der Menhir 'Chüebodestein' ist äquidistant (9.08 km) von 'Holenstein' und von der Kirche Leissigen. (Die Kirche Interlaken ist äquidistant von der Kirche Leissigen und vom 'Chüebodestein'.) Die Gerade 'Holenstein'  -  'Chüebodestein' führt über die Burgstelle Weissenau/Unterseen.

 

Die Höhlenburg 'Vesti'/Unterseen (631.700/171.075) ist äquidistant (2.71 km) von 'Holenstein' und von der Burgstelle Weissenau, während die Höhle 'Zwärgliloch'/Iseltwald äquidistant ist von dieser Burgstelle und vom Menhir 'Chüebodestein' (12.66 km).

 

Eine Gerade verbindet 'Holenstein' mit den Kirchen Unterseen und Interlaken. Während die Kirche Interlaken äquidistant ist (1.16 km) von der Kirche Unterseen und vom Kindlistein 'Klyne Ruge'/Matten b.Interlaken, ist die Höhle Tropfloch/Beatenberg (630.200/178.530) äquidistant (7.76 km) von 'Holenstein' und von der Kirche Unterseen. Die Burgstelle Schadburg/ Ringgenberg ist wiederum äquidistant (7.94 km) von Höhle Tropfloch und von 'Holenstein'.

 

'Holenstein' ist auch äquidistant (4.84 km) von der Kirche Gsteigwiler und von der Kirchenruine Goldswil/Ringgenberg (633.775/171.800) und die Kirchenruine Goldswil von der Kirche Gsteigwiler und von der Burgstelle Unspunnen/ Wilderswil (3.52 km). Die Gerade  Kirche Gsteigwiler  -  Bst. Unspunnen führt zu den Beatushöhlen/Beatenberg, einem sicher prähistorisch bedeutsamen Platz (welcher später ein christlicher Wallfahrtsort wurde ...).

 

Sehr interessant ist, dass die Höhlenburg Rothenfluh/ Wilderswil (632.610/166.985) exakt äquidistant ist (4.16 km) von der Höhlenburg 'Vesti' und vom Menhir 'Chüebodestein', ein Hinweis dass Höhlenburgen (wie z.B. 'Case dei pagani' im Tessin) wahrscheinlich allesamt prähistorische 'Kultplätze' waren.

 

'Schnäggeninseli'/Iseltwald BE
'Schnäggeninseli'/Iseltwald BE
Motte Halte (Faltsche)/Reichenbach BE
Motte Halte (Faltsche)/Reichenbach BE
Schlosskirche Interlaken
Schlosskirche Interlaken
Burg Unspunnen/Wilderswil BE
Burg Unspunnen/Wilderswil BE

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