Ein neu entdeckter Steinkreis in Untersiggenthal AG

Dank der lang anhaltenden Dürre im Sommer 2018, bei der oft unterirdische Strukturen in Wiesen und Feldern aus der Höhe sichtbar werden können, hat David Brunner (Remetschwil), unter anderem, in Untersiggenthal auf Google Maps einen Steinkreis entdeckt (660.821/261.893), der, wie diese Studie dokumentiert, offenbar bedeutend für die Gegend war.

 

Fünf grosse Steine liegen kreisförmig noch tief unter der Erde in einem Feld nordöstlich vom Schützenhaus. Sie sind vermutlich bei einem (christlichen) "Feldzug gegen das Heidentum" versenkt worden, ein nicht seltener Vorgang.

 

 

 

Eine Gerade führt von der Kirche Brugg über diesen Steinkreis zum Kreuz 'Rotchrüz'/Untersiggenthal (661.695/262.550); dieses Kreuz ist äquidistant(4.84 km, immer horizontal gemessen) von der Kirche Brugg und von der Kapelle Husen/ Lengnau.

 

Die Kirche Brugg ist äquidistant (3.72 km) vom Steinkreis und von der Burgstelle Freudenau/Untersiggenthal, und die Gerade  Bst. Freudenau  -  Steinkreis  verlängert sich exakt zum Erdwerk 'Chrüzliberg'/Baden (665.140/257.690).

 

Dieses Erdwerk ist nun äquidistant (7.20 km) von der Burgstelle Freudenau und von der (alten) Dorfkirche Spreitenbach, wobei die Gerade  Erdw.'Chrüzliberg'  -  Kirche Spreitenbach  genau über die Klosterkirche Wettingen führt.

 

Nicht in der Grafik aufgeführt:        1) Das Erdwerk 'Chrüzliberg' ist äquidistant vom Steinkreis Untersiggenthal und vom Gipfel (P.500.2) des Eitebergs/Mülligen; die Gerade  'Chrüzliberg'  -  Eiteberg verlängert sich zum Gipfel (P.434) des Guggerhübel/ Lupfig, und das Erdwerk 'Chrüzliberg' ist äquidistant vom Guggerhübel und von der Kirche Stetten. Die Gerade  Guggerhübel  -  Kirche Stetten  geht auf den früheren Standort der Kirche Künten.

 

Viele Gipfel von Hügeln und Bergen waren in der Frühgeschichte "bedeutsame Orte".

 

2) Die Klosterkirche Wettingen ist äquidistant von der Dorfkirche Spreitenbach und von der 'Ludwigskapelle'/Turgi, wobei die Gerade  Klosterkirche Wettingen  -  'Ludwigskapelle'  über die Kapelle in Wil/Turgi führt.

 

Der Steinkreis ist äquidistant (9.19 km) vom (bronzezeitlichen?) Standort Burghorn (Lägern)/Wettingen (669.690/259.290, eine Terrasse etwas südlich unterhalb des Grats) und vom "Dolmen"/Mellingen (663.750/253.095, ein 'prähistorisches Grab'), aber auch das Erdwerk 'Chrüzliberg' ist äquidistant (4.77 km) vom Burghorn und vom "Dolmen" !

 

Die Gerade  Erdw. 'Chrüzliberg'  -  "Dolmen" Mellingen  verlängert sich zum erratischen Block 'Lorenstein'/Hägglingen (662.735/249.730), wobei der "romantisch gelegene" erratische Block 'Guggehürlistein'/Bergdietikon (669.765/249.400) äquidistant ist (7.01 km) vom "Dolmen" und vom 'Lorenstein'.

 

Die Kirche Birmenstorf ist sodann äquidistant (4.74 km) vom Steinkreis und vom "Dolmen" Mellingen; dieselbe Distanz ein drittes Mal zwischen "Dolmen" und der Kirche Hägglingen, wobei die Gerade  Kirche Hägglingen  -  Kirche Birmenstorf  wieder zum Steinkreis führt! Ein schönes Beispiel von Vernetzung.

 

(Nicht in der Grafik: Eine "weiterführende" Gerade  Kirche Birmenstorf  -  "Dolmen"  -  Kreuz 'Egg'/Stetten  -  Kirche Zufikon.)

 

Die zuvor erwähnte Kapelle Husen/Lengnau ist äquidistant (5.75 km) vom Steinkreis und vom Gipfel (P.569.4) (und Erdwerk) Greppe/Wettingen, wobei der K-Punkt von Greppe wohl auf der (vermutlich künstlichen) Terrasse zirka 10-15m südlich des Gipfelpunkts anzunehmen ist, wie zuvor beim Burghorn (Lägern). Auch der erratische Block 'Elefantenstein'/ Birmenstorf (663.350/255.725) ist äquidistant (6.61 km) vom Steinkreis und Greppe, und die Gerade  'Elefantenstein'  -  Greppe  führt wiederum präzis über die Klosterkirche Wettingen. (Die Ausrichtung der Kirche Otelfingen ZH (76.5/256.5°) zeigt exakt auf den 'Elefantenstein'.)

 

Steinkreis, Kapelle Husen, Greppe und 'Elefantenstein' bilden eine Art Raute. Interessant ist, dass deren beide Diagonalen weiterführen: Greppe ist äquidistant (9.79 km) vom Steinkreis und von der auf einem Sporn gelegenen alten Kirche Wohlenschwil (661.955/251.535, jetzt ein Gemeindezentrum), deren Ausrichtung (49.5°) präzis auf Greppe zeigt !

 

Der 'Elefantenstein' ist äquidistant (7.47 km) von der Kapelle Husen und von der ehemaligen Kapelle Othmarsingen (658.350/250.100). Die Verlängerung der Geraden  'Elefantenstein'  -  ehem.Kap.Othmarsingen  geht zur 'Heidenburg'/ Lenzburg, einer Hügelkuppe mit prähistorischen Funden (655.625/247.040).

 

Der 'Elefantenstein' ist nun äquidistant (11.53 km) von dieser 'Heidenburg' und von der sehr auffälligen (und wahrscheinlich künstlich hergerichteten) erratischen Blockgruppe 'Erdmannlistein'/Wohlen (666.175/244.430). Die Gerade  'Heidenburg'  -  'Erdmannlistein'  führt über die Kapelle Wohlen, und 'Erdmannlistein' ist äquidistant von dieser Kapelle und vom Erdwerk Burgrain (P.420)/Zufikon (letzteres nicht in der Grafik).

 

Interessanterweise ist der Steinkreis Untersiggenthal über die Kapelle 'Hägglingerstrasse'/Tägerig mit einem anderen Steinkreis verbunden, dem 'Cromlech' Niederwil (663.760/ 248.385), wobei die Kirche Hägglingen äquidistant ist (2.23 km) von der Kapelle in Tägerig und vom 'Cromlech' Niederwil.

 

Der Steinkreis ist nun äquidistant (13.70 km) vom 'Cromlech' und vom Schloss Lenzburg (dem alten Festungsturm), das Schloss Lenzburg wiederum vom 'Cromlech' und vom Gipfel (P.434) des zuvor erwähnten Guggerhübels/Lupfig (7.33 km), wobei die Gerade  Guggerhübel  -  'Cromlech' über den 'Lorenstein' führt; die Gerade  Schloss Lenzburg  -  Guggerhübel  geht über die Kirche Birr (nicht in Grafik).

 

 

Mit all diesen geometrischen Beziehungen des Steinkreises gewinnt man den Eindruck, dass es sich wahrscheinlich um einen neolithischen Kontext handelt.

'Erdmannlistein' / Wohlen
'Erdmannlistein' / Wohlen
Schloss Lenzburg
Schloss Lenzburg
(alte) Dorfkirche Spreitenbach
(alte) Dorfkirche Spreitenbach
Klosterkirche Wettingen
Klosterkirche Wettingen

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