Prähistorische Spuren rund um Zürich IV - 'Stephansburg'

'Burghölzli', 'Burgwies' und 'Burghalden', diese alten Ortsbezeichnungen in Zürich-Riesbach deuten auf eine Burgstelle hin, aber niemand weiss, wo diese war.
Interessanterweise passt die 'Stephansburg', auf einem westlichen Sporn des Burghölzlihügels gelegen (Kartausstr.48; 685.125/245.535), genau in einen "prähistorischen Raster von geometrischen Beziehungen".
Die 'Stephansburg' wurde 1843 von einem Conrad Stefan als Turmburg-ähnlicher Bau errichtet und diente zuerst als Wirtschaft weit ausserhalb der Stadt.
Prähistorische 'Kultplätze', die wegen ihrer speziellen oder künstlichen Geländeform auffielen, deren ursprüngliche Bedeutung aber lange verloren gegangen war, werden oft später als 'Burg' bezeichnet, obschon dort nie eine Burgstelle war.
Ein Beispiel dafür ist die rund 1.5 km entfernte sogenannte 'Biberlinsburg' (686.075/246.760) weiter oben oberhalb der 'Burgwies', ein klassisches prähistorisches Erdwerk, wo sehr wahrscheinlich nie eine Burg stand; das adlige Geschlecht Biberlin existierte aber in der Stadt Zürich.
Man muss deshalb ernsthaft in Betracht ziehen, dass der Herr Conrad Stefan im 19.Jahrhundert mit grosser Verspätung nachvollzog, was bis zum 13.Jahrhundert in diesem Land sehr häufig geschah, dass prähistorische 'Kultplätze' durch Türme, Burgen und Kirchen/Kapellen überprägt wurden.
So liegt die 'Stephansburg' exakt auf einer Geraden zwischen der Höhle 'Drachenloch' im Küsnachtertobel (688.425/242.320) und der Kirche Zürich-Höngg, welche äquidistant ist (7.25 km, immer horizontal gemessen) von der 'Stephansburg' und von der zuvor erwähnten 'Biberlinsburg'. Dieselbe Distanz ein drittes Mal zwischen 'Biberlinsburg' und der Burgstelle 'Ofengüpf' (Sellenbüren).
Diese Burgstelle ist sodann äquidistant (6.32 km) von der Kirche Zch.-Höngg und von der Kirche Urdorf ZH.
Die Kirche Höngg ist wiederum äquidistant (5.88 km) von dieser Kirche und von einem interessanten erratischen Block auf dem Altberg (674.880/253.820; siehe Studie Erratischer Block in Grube (Altberg)/Weiningen ZH); dieselbe Distanz zwischen diesem Block und der Kirche Zch.-Unteraffoltern. Die präzise Gerade  Block Altberg  -  Kirche Zch.Höngg  -  Hardturm (681.155/249.805)  wurde schon in jener Studie erwähnt.
Die Höhle 'Drachenloch' ist wiederum äquidistant (11.82 km) von der Kirche Zch.-Höngg und von der Kirche Zch.-Seebach, die ihrerseits äquidistant ist (4.18 km) von der Kirche Höngg und von der Kirche Rieden/Wallisellen ZH.
(Die Kirche Rieden ist sodann äquidistant von der Kirche Zch.-Höngg und von der Kirche Lufingen ZH, welche wiederum äquidistant ist von der Kirche Höngg und vom Hardturm; aus Platzgründen nicht in Grafik angeführt.)
Die 'Stephansburg' liegt auch auf der Geraden  (alte) Kirche Zch.-Witikon  -  Uetliberg (P.870). Die 'Biberlinsburg' ist äquidistant (1.54 km) von 'Stephansburg' und von der Kirche Witikon.
Uetliberg ist sodann äquidistant (7.77 km) von der Kirche Witikon und von den Ruinenresten der ehemaligen Kapelle 'Isischilchli'/Küsnacht ZH (687.035/242.480).
Die Kirche Zch.-Witikon ist wiederum äquidistant von diesem (geheimnisvollen) 'Isischilchli' und von der alten Kirche Zch.-Fluntern; die Gerade  Kirche Witikon  -  Kirche Fluntern  führt über die 'Biberlinsburg'.
Die Burgstelle Manegg (P.624)/Zch.-Leimbach ist äquidistant (4.61 km) von der 'Stephansburg' und von der Kirche Zch.-Albisrieden, und die 'Stephansburg' von dieser Kirche und von der Kirche Stallikon ZH (6.48 km).
Die Kirche Albisrieden ist sodann äquidistant (5.39 km) von der Kirche Stallikon und von der ehemaligen Kreuzkapelle am Kreuzplatz in Zürich (684.260/246.630), und die Kirche Stallikon von dieser ehemaligen Kapelle und von der Kirche Zollikon ZH (6.48 km).

Zu erwähnen sind noch zwei relativ schwache Indizien für den (prähistorischen) Standort 'Stephansburg':
Man erkennt am westlichen Fuss des Sporns eine leichte Terrassierung, oft ein Merkmal für einen solchen 'Kultort'.
Zu den sehr alten benachbarten Wegachsen existiert noch heute eine direkte Wegverbindung.         Von der "Alten Forchstrasse" (Grossmünster/Wasserkirche  - ehem.Kreuzkapelle  -  Zollikerberg (Galgenbühl, ehem Kap. Unterhub)  -  Kirche Zumikon  -  Kirche Egg und ehem.Bst. Hinter Guldenen/Pfannenstil) führt ein direkter Weg über die Rankstrasse - Wildbachbrücke zum Weineggweg und zur Kartausstrasse stracks zur 'Stephansburg'.
Von dem ebenfalls sehr alten Weg  Kreuzplatz (ehe. Kreuzkap.)  -  Kirche Zollikon  -  Kirche Küsnacht  -  Kirche Erlenbach ZH   zweigt die Südstrasse ab und nachher ein Weg durch den Rebberg 'Burghalden' direkt hinauf zur 'Stephansburg'.

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Kommentare: 1
  • #1

    Käser (Samstag, 08 August 2020 00:37)

    Wer weiss was Über das 1857 Erbaute Rebhaus unter der Steffansburg?