Prähistorische Spuren rund um Bern VI - 'Elefant'/ Geristein

Der Elefant von Geristein (606.350/204.340) in der Gemeinde Bolligen, ein aus dem Sandstein herausgearbeiteter grosser Felsbogen, dem der Name Elefant gegeben wurde (eine gewisse Ähnlichkeit ist zweifellos der Fall) und gleich daneben ein sehr wahrscheinlich ebenso künstlicher, grosser „Naturmenhir“ bilden zusammen eine eindrückliche Felsformation; eine ausführliche Beschreibung mit sehr schönen Fotos findet man unter www.dillum.ch/html/geristein_elefant_text.htm.
Dass bei dem relativ leicht bearbeitbaren Sandstein dieser Felsen künstlich „façonniert“ wurde ist anzunehmen; es stellt sich die Frage, wann dies wohl geschehen ist.
Sehr „signifikante“ geometrische Beziehungen dieser Felsformation lassen vermuten, dass deren Entstehung in prähistorischer Zeit anzusetzen ist. In der Grafik sind davon nur einige Zusammenhänge aufgeführt, die im Folgenden beschrieben werden.
Elefant liegt auf einer präzisen Geraden zwischen einem ehemaligen Grabhügel bei Schönbühl (604.905/206.720) und der Kirche Vechigen. (Grabhügel sind scheinbar recht häufig auf älteren „heiligen Stätten“ errichtet worden, eine gewisse Parallele zu den Grablegungen in hochmittelalterlichen Kirchen.)
Die Nydeggkirche in Bern (wo zuvor eine Burg und noch früher eine „Erdburg“ war) ist exakt äquidistant (7.76 km, immer horizontal gemessen) von diesem Grabhügel und der Kirche Vechigen. Der Elefant ist sodann äquidistant (6.71 km) von der Nydeggkirche und dem Schalenstein Kirchlindach 01 (599.825/205.990); die Verlängerung der Geraden  Elefant  -  Nydeggkirche  geht genau auf die Kirche Köniz.
Die Gerade  ehemaliger Grabhügel Schönbühl  -  Nydeggkirche  führt präzis über den Teufelsküche/Bolligen (nicht eingezeichnet; siehe Artikel über ‚Felsaufbrüche‘ unter www.dillum.ch).
Die Felsformation Elefant ist nun äquidistant (11.24 km) von der Kirche Köniz und der Kirche Bern-Bümpliz, aber auch der ‚Felsaufbruch‘ Tafersbach/Wünnewil-Flamatt FR (589.200/191.850, siehe den zuvor erwähnten Artikel) ist äquidistant (10.06 km) von diesen beiden Kirchen.
Letztere Distanz findet sich ein drittes Mal zwischen der Kirche Bümpliz und dem Tüfelstei von Seedorf (589.850/206.400), wobei die Gerade  Tüfelstei  -  ‚Felsaufbruch‘ Tafersbach  präzis über die Kirche Neuenegg führt.
Dass der Schalenstein auf dem Gurten (601.219/196.640) äquidistant ist (3.11 km) von der Kirche Köniz und der Nydeggkirche, wurde bereits in der Studie Prähistorische Spuren rund um Bern IV ausgeführt.
Vom Elefant und dem ‚Felsaufbruch‘ Tafersbach ist das Erdwerk Chutze (P.820)/Frienisberg (wo auch eine Hochwacht errichtet wurde) äquidistant (15.27 km).
Sehr interessant ist, dass die legendäre Quelle Glasbrunnen im Bremgartenwald (597.985/201.240) äquidistant ist (8.88 km) von Elefant und Chutze, denn Chutze auf dem höchsten Punkt des Frienisbergs und die Quelle Glasbrunnen sind „fixe Punkte“, d.h. die Felsformation Elefant wurde „ausgewählt“.
Dies führt zur bemerkenswerten Geraden  ‚Felsaufbruch‘ Gäbelbach/Bern-Bethlehem (595.340/200.260)  -  Glasbrunnen  -  Elefant  -  ‚Felsaufbruch‘ Lindenfeld/Krauchthal (609.120/205.390). Es ist zweifelhaft, ob die ehemalige Kapelle Habstetten/Bolligen auch auf dieser Geraden lag.
Glasbrunnen ist äquidistant (11.82 km) vom ‚Felsaufbruch‘ Lindenfeld und der Burgstelle Hoburg/Belp, und die gleiche Distanz nochmals zwischen dieser Burgstelle und dem Schloss Bremgarten.
Der ‚Felsaufbruch‘ Gäbelbach ist andererseits äquidistant (14.65 km) vom ‚Felsaufbruch‘ Lindenfeld und dem Schloss Worb. Die Gerade  Schloss Worb  -  Gäbelbach  verlängert sich zum kleinen Erdwerk Teuftal/Mühleberg (589.680/201.210).
Zurück zum ‚Felsaufbruch‘ Tafersbach: das Erdwerk Aspikopf (P.598)/Wohlen (588.840/203.180) ist äquidistant (11.29 km) von diesem ‚Felsaufbruch‘ und der Kirche Köniz, die Kirche Neuenegg wiederum von Aspikopf und Kirche Köniz (9.14 km) (siehe auch Prähistorische Spuren rund um Bern II).

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0