„Erdställe“ sind künstliche, enge, meist verzweigte Stollen, deren (kultische?) Funktion und Alter bis anhin ungeklärt sind.
Der 2012 entdeckte „Erdstall“ im Badener Bäderquartier (Koordinaten Eingang 665.860/259.205, siehe Jahrbuch 2013 Archäologie Schweiz, p. 247/248) ist präzis in mehrere signifikante geometrische Beziehungen eingebunden und scheint damit ein bedeutender Standort gewesen zu sein.
Eindrücklich ist die Äquidistanz (10.44 km, immer horizontal gemessen) zwischen dem „Erdstall“ Baden und der („Siedlung“) Chestenberg/Möriken (657.500/252.880) (bronzezeitl. Funde) sowie der ehemaligen Kirche Künten (667.355/248.810), denn dieselbe Distanz findet sich wiederum zwischen Chestenberg und dem Erdwerk Lehnstudhau (P.650)/Killwangen sowie zwischen Lehnstudhau und der prähistorischen „Station“ Bändli/Untersiggenthal (662.160/261.770) (bronzezeitl. Funde).
Die Gerade Bändli - Chestenberg führt exakt über den Wall Gebenstorferhorn (661.105/259.800, häufig als Grabhügel interpretiert); die Kirche Wettingen ist äquidistant (6.41 km) von Bändli und Gebenstorferhorn.
Bändli kiegt auf einer präzisen Geraden mit dem „Erdstall“ Baden und dem ‚Chindlistein‘ Hüttikon ZH (672.430/254.680, siehe auch www.erratiker.ch). Dieser imposante erratische Block ist äquidistant (7.92 km) vom „Erdstall“ und der Kirche Steinmaur ZH (deren Standort mit vier weiteren (!) äquidistant ist von der Burgstelle Freienstein ZH; siehe Buch Religiöse Geometrie in der Urgeschichte, p.106). Der „Erdstall“ ist sodann äquidistant (10.95 km) von der Kirche Steinmaur und dem Steinkreis (Cromlech) Niederwil AG (663.760/248.390)! Bändli ist zudem äquidistant (4.49 km) vom „Erdstall“ und der Burgstelle Besserstein/Villigen.
Sehr interessant auch die Gerade „Erdstall“ - Ludwigskapelle Turgi (661.755/260.290) - Burgstelle Iberg (P.461)/Riniken, denn die Ludwigskapelle ist äquidistant (5.63 km) von der Bst. Iberg und der Kapelle Rütihof/Baden und der „Burgstall“ äquidistant (4.26 km) von dieser Ludwigskapelle und dem Elefantenstein/Birmenstorf (663.345/255.720; siehe auch www.erratiker.ch), und die Gerade „Erdstall“ - Elefantenstein geht wiederum auf die Kapelle Rütihof!
Der „Erdstall“ liegt aber auch auf der Geraden Erdwerk Greppe (P.569.4)/Wettingen - Kirche Remigen, wobei die Kirche Remigen äquidistant ist (10.27 km) vom „Erdstall“ und dem Erdwerk Chrüzliberg/Badeb (665.145/257.690).
Greppe ist äquidistant (4.14 km) vom „Erdstall“ und der Stadtkirche Baden; die Gerade Greppe - Stadtkirche Baden verlängert sich zur Schlossruine Stein/Baden welche wiederum äquidistant ist (4.43 km) von Greppe und Burghorn (Lägern) (669.700/259.295; bronzezeitl. Funde).
Die Gerade Burghorn - Greppe verlängert sich zur Kapelle Hasenberg/Widen; Schloss Wildegg ist äquidistant (15.32 km) von Greppe und Kapelle Hasenberg, und die Kapelle Rütihof/Baden äquidistant (7.66 km) von Schloss Wildegg und Greppe (!).
Die Gerade Kap. Rütihof - Greppe Führt über die Kapelle Hl. Kreuz/Wettingen; die Kirche Würenlos ist äquidistant (2.62 km) von Greppe und dieser Kapelle, und die Gerade Kirche Würenlos - Kap. Hl. Kreuz verlängert sich zum „Erdstall“! (Die Gerade Greppe - Kirche Würenlos führt über den erratischen Block ‚Hasel‘/Würenlos (669.780/256.000; in LK falsch eingezeichnet.)
„Erdstall“ ist schliesslich äquidistant (5.71 km) von der Kirche Würenlos und der Kirche Mittel-Schneisingen. Die Gerade Mittel-Schneisingen - Kirche Würenlos führt wiederum über Greppe und den Block ‚Hasel‘! (nicht in Grafik eingezeichnet)
Auf Grund dieser Zusammenhänge kann man vermuten, dass die Entstehung des „Erdstalls“ Baden in die Bronzezeit fallen könnte. Einige relativ grosse Distanzen (zu Chestenberg, ehem. Kirche Künten, Kirche Remigen, Kirche Steinmaur, Cromlech Niederwil, Bst. Iberg) würden aber auch eine Zeitstellung ‚End-Neolithikum‘ möglich scheinen lassen.
Kommentar schreiben
Künzle (Montag, 04 Januar 2016 18:55)
Erdställe