Dolmen Oberbipp BE und seine mögliche Ausrichtung

Auch Dolmen haben häufig eine Ausrichtung. Da die Konstruktion eines Dolmens eine ziemlich aufwendige Angelegenheit war, haben die Konstrukteure wahrscheinlich dessen Standort und Ausrichtung nicht dem Zufall überlassen.

Eine schöne (geglättete?), senkrecht stehende Seitenplatte des neolithischen Dolmens von Oberbipp BE (616.755/234.390) ergab, mit einem Kompass gemessen, das Azimut 137.5°. 16.66 km entfernt (horizontal gemessen) in diese Richtung befindet sich das Erdwerk Hunze (P.696, „Ringwall“) in Kleindietwil BE mit Azimut 138.0° (die Differenz dürfte der Kompassgenauigkeit der Peilung entsprechen).

Ebenfalls präzis 16.66 km entfernt vom Erdwerk Hunze finden wir die neolithische „Station“ Bürglenhubel von Utzenstorf BE (610.900/220.020) und die Kapelle Weierhushof in Nachbarschaft mit dem Weiherschloss Wyher/ Ettiswil LU.

Die relativ grossen Distanzen dieser drei äquidistanten Teilstrecken treffen wir oft an im Neolithikum (und Mesolithikum).

Die Gerade Erdwerk Hunze - Kapelle Weierhushof führt über die Kapelle St.Blasius/ Alberswil LU, die auf einem künstlich überhöhten Hügel steht (siehe Buch Religiöse Geometrie in der Urgeschichte, p.85 und 86). Das Erdwerk Hunze ist sodann äquidistant (14.86 km) von dieser Kapelle St.Blasius und der Kirche Trachselwald BE, diese wiederum vom Erdwerk Hunze und dem Schalenstein Seeberg BE 10 (618.373/221.640).

Dieser Schalenstein liegt beinahe, aber nicht genau genug, auf der Verlängerung der Gerade Kap. Weierhushof - Kap. St.Blasius - Erdw. Hunze : war dies ein (nicht ganz präzis geglückter) Versuch, ein „geschlossenes Dreiecknetz“ zu konstruieren ?

Wenn die mögliche Ausrichtung des Dolmens Oberbipp auf das Erdwerk Hunze zutreffen würde, so wäre das Erdwerk Hunze ebenfalls dem Neolithikum zuzuordnen. Vielleicht wurde der Standort des Dolmens vom Erdwerk Hunze und dem Bürglenhubel abgeleitet.

 

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