Zwei neolithische Inselchen im Zugersee ?

Eine diesjährige Publikation (D.Garrow, F.Stuart: 'Neolithic crannogs: rethinking settlement, monumentality and deposition in Outer Hebrides and beyond', Antiquity 93, Issue 36, June 2019) dokumentierte, dass mehrere kleine künstliche Inselchen in Seen von Nordschottland offenbar im Neolithikum erschaffen wurden (und wahrscheinlich als Kultplätze gedient haben dürften).

 

In der Studie L'Ile de Peilz (Villeneuve VD) artificielle ? haben wir diese Möglichkeit auch für diese kleine Insel im Genfersee erörtert.

 

Die diesjährigen Berichte über 170 (neolithische) Steinhügel im seichten Wasser des südlichen Bodenseeufers lassen vermuten, dass künstliche prähistorische Inselchen vielleicht auch in der Schweiz 'erbaut' wurden.

 

Wir postulieren diese Möglichkeit für zwei kleine Inselchen im Zugersee, das "Inseli" Eielen/Oterswil (P.414.3, mit Kreuz ! 680.260/220.055, Gde Stadt Zug) und die 'Lorzeinsel' (680.245/ 225.360, Gde Stadt Zug) bei der Einmündung der Neuen Lorze, beide unweit vom Ufer gelegen.

 

Ob der Seespiegel des Zugersees im Neolithikum tiefer lag, wie bei Zürich-, Genfer- und Bodensee, entzieht sich unserer Kenntnis. 1591/92 soll der Seespiegel um 1.7m abgesenkt worden sein.

 

Bei beiden Inselchen sind offenbar prähistorische Funde gemacht worden, beim "Inseli" aus dem Endneolithikum, bei der 'Lorzeinsel' uns nicht genauer bekannt. Beide Inselchen sind signifikant in "prähistorische geometrische Beziehungen" einbezogen, welche wir in dieser Studie ausführen.

 

Der vermutete (bronzezeitliche) "Kultplatz" 'Äbnetwald'/Cham ZG (677.100/229.750, ref. JbAS 2019) und der "prähistorische Lagerplatz" 'Hinterbüel'/Cham (P.445.8, 677.360/229.000) liegen auf einer Geraden mit "Inseli".

 

Die Kapelle (St.Karl Borromäus) in Meisterswil/Hünenberg ZG ist äquidistant (6.81 km, immer horizontal gemessen) vom "Inseli" und von 'Äbnetwald'; die Gerade  'Äbnetwald'  -  Kapelle Meisterswil  geht präzis über das Erdwerk Lohwald/Hünenberg (674.603/224.052 (GPS)), welches wiederum äquidistant ist (6.18 km) von 'Äbnetwald' und von der Kapelle Ammannsmatt/ Steinhausen ZG.

 

"Inseli" ist sodann äquidistant (9.39 km) vom "prähistorischen Lagerplatz" 'Hinterbüel' und von der Kapelle Schwandegg/ Menzingen ZG, aber auch von der Kirche Greppe LU !

 

Die Gerade   Kapelle Schwandegg  -  'Hinterbüel'  führt exakt über die Kapelle (St.Bartholomäus) in Schönbrunn/Menzingen, welche ihrerseits äquidistant ist (3.30 km) von Kapelle Schwandegg und von der Loretokapelle/Zug (682.175/225.010).

 

Eine interessante Gerade geht von "Inseli" über die Kapelle St. Karl/Zug, über 'Burg'/Zug (681.730/224.370; nicht eingezeichnet in Grafik) zur Kapelle 'Schutzengel'/Baar ZG (683.025/228.175).

 

Die Kapelle Zittenbuech/Unterägeri ZG ist äquidistant (5.30 km) von "Inseli" und von der Kapelle St.Karl, aber auch die Kapelle 'Schutzengel'/Baar ist äquidistant (8.60 km) von "Inseli" und von Kapelle Zittenbuech !

 

Verlängert man die Gerade  Kap. Zittenbuech  -  Kap. St.Karl  gelangt man zur Kapelle Heiligkreuz/Cham; die Kapelle St.Karl ist sodann äquidistant (6.74 km) von der Kapelle Heiligkreuz und vom zirka 40m langen "Steinblock-Alignement" 'Zugerweid'/Knonau ZH (678.650/229.440); ein drittes Mal dieselbe Distanz zwischen 'Zugerweid' und der Grotte 'Hölloch'/Menzingen. (Diese 'Höllgrotten' waren offenbar - nicht überraschend - schon unsern Ururvorfahren bekannt.)

 

'Hölloch' ist äquidistant (4.89 km) von der Kapelle St.Karl und von der Kapelle Schönfels (Zugerberg), was zu einer sehr interessanten Gerade führt: 'Hölloch'  -  'Druidenstein' (Zug 01, 683.232/222.498)  -  Kap. Schönfels  -  Rigi 1797.5m. (Die Kapelle St.Anna oberhalb Fürschwand/Menzingen ist äquidistant von 'Druidenstein' und 'Hölloch', nicht eingezeichnet in Grafik.)

 

Etwas überraschend verbindet sich "Inseli" mit der Burgstelle auf der Insel Schwanau im Lauerzersee. (Diese Insel ist vermutlich zu gross um künstlich zu sein.) Einmal mehr hat eine Burg einen prähistorischen Platz überprägt: "Inseli" ist äquidistant (12.91 km) von der Burgstelle Schwanau und von der Kirche Vitznau LU; dieselbe Distanz zwischen Bst. Schwanau und der Kirche Greppe ! Präzise geometrische Beziehungen über hohe Berge waren offensichtlich kein Problem !

 

Vom zuvor erwähnten Erdwerk Lohwald führt eine Gerade über die Kapelle Holzhäusern/Risch ZG zum "Inseli". Die Kapelle Holzhäusern ist äquidistant (1.63 km) vom Erdwerk Lohwald und von der Kapelle Meisterswil.

 

Das Erdwerk Lohwald ist sodann äquidistant (6.89 km) vom "Inseli" und von der Liebfrauenkapelle in der Altstadt Zug, wobei sich die Gerade  Erdw. Lohwald  -  Liebfrauenkapelle  zur Kapelle St.Verena/Zug verlängert; das Erdwerk Lohwald ist äquidistant (8.26 km) von der Kapelle St.Verena und von der Kirche Udligenswil (alter Standort).

 

Der "zentrale Punkt" der geheimnisvollen Steinsetzung auf dem Chilchberg/Risch (677.540/220.835) wäre äquidistant (2.80 km) vom "Inseli" und von der Kapelle Holzhäusern.

 

 

 

Die 'Lorzeinsel' ist ebenfalls mit der Burgstelle Schwanau/ Lauerz SZ verbunden, denn sie ist äquidistant (17.46 km) von dieser Burgstelle und von der Burgstelle Hertenstein/Weggis LU (673.535/209.200), wobei die Gerade  'Lorzeinsel'  -  Bst. Schwanau  exakt über die Kirche Steinenberg SZ führt.

 

Die Kirche Steinen SZ ist äquidistant (2.27 km) von der Kirche Steinenberg und von der Burgstelle Schwanau, und die Kirche Küssnacht SZ von der Kirche Steinenberg und von der 'Lorzeinsel' (11.24 km).

 

Die Burgstelle Schwanau ist auch äquidistant (14.50 km) von der Burgstelle Hertenstein und von der alten Kirche Oberwil/ Zug (681.030/222.425). Die Gerade  Kirche Oberwil  -  Bst. Hertenstein führt über die ehemalige Kapelle Immensee/ Küssnacht (677.775/216.700)

 

Die Gerade  "Inseli"  -  'Lorzeinsel'  geht zur zuvor erwähnten Kapelle Ammannsmatt/Steinhausen. Die Kapelle St.Sebastian in Inwil/Baar ist äquidistant (2.93 km) von der 'Lorzeinsel' und von der Kapelle Ammannsmatt.

 

"Inseli" ist sodann äquidistant (5.30 km) von der 'Lorzeinsel' und von der Loretokapelle/Zug, aber auch von der Kapelle in Zittenbuech, was zusammen mit der Kapelle St.Karl eine Vierfachäquidistanz ergibt !

 

Die Gerade  Kap. Zittenbuech  -  'Lorzeinsel'  verlängert sich zum Kreuz 'Lorzen' (679.780/225.850), so dass diese Kapelle äquidistant ist (8.21 km) von diesem Kreuz und von der Kirche Steinenberg !

 

Die Gerade  Loretokapelle  -  'Lorzeinsel'  geht zum Schloss St.Andreas/Cham (ursprünglich eine mittelalterliche Burg), welches äquidistant ist (2.37 km) von der 'Lorzeinsel' und von der Kirche Steinhausen. Die Verlängerung der Geraden  'Lorzeinsel'  -  Kirche Steinhausen  führt zum zuvor erwähnten "Alignement" 'Zugerweid'/Knonau.

 

Die Weinrebenkapelle in Hünenberg (die offenbar 1771 ein sehr altes Kreuz ersetzte; 674.610/225.480) ist äquidistant (5.58 km) vom "Alignement" 'Zugerweid' und von der 'Lorzeinsel'.

 

Die 'Lorzeinsel' ist aber auch äquidistant (4.57 km) vom Erdwerk Chugelrüti/Baar (683.780/228.235) und von der Burgstelle Wildenburg/Baar, diese wiederum von der 'Lorzeinsel' und von der Kapelle Deibüel/Baar.

 

Die 'Lorzeinsel' ist weiter äquidistant (4.84 km) von dieser Kapelle und von der Kapelle Holzhäusern/Risch. Die Gerade  Kap. Deibüel  -  Kap. Holzhäusern  verlängert sich zur Kirche Honau LU, welche wiederum äquidistant ist (12.78 km) von der Kapelle Deibüel und vom Erdwerk Chugelrüti !

 

 

Es bestehen also starke Indizien, dass diese beiden kleinen Inselchen als 'prähistorische Kultplätze' künstlich angelegt wurden.

"Inseli"
"Inseli"
Kapelle Meisterswil / Hünenberg ZG
Kapelle Meisterswil / Hünenberg ZG
"Motte" Erdwerk Lohwald / Hünenberg
"Motte" Erdwerk Lohwald / Hünenberg
Weinrebenkapelle Hünenberg
Weinrebenkapelle Hünenberg

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