Die an einem steilen Abhang, an schönster Aussichtslage und nahe an einer Felskante gelegenen geheimnisvollen zwei Steinmonumente im 'Telwald' (Ausserberg VS) auf rund 1530m Höhe sind möglicherweise einzigartig in der Schweiz.
Sie sind in horizontaler Trockenmauerschichtung 2.0 - 2.20m lang, zirka 1.1m hoch und 0.7m breit und umschliessen eine enge Kammer, in der Mitte etwas ausgebuchtet, von zirka 0.3m Höhe und 0.15/0.20m Breite. Die beiden Steinmonumente sind voneinander ungefähr 25m entfernt und in ihrer Lage am Pfad zur Wiwannihütte vor Lawinen und Steinschlag geschützt.
Oberes Steinmonument: 631.233/130.471 (GPS +/- 2m)
Unteres Steinmonument: 631.212/130.447 (GPS +/- 4m)
Das obere Steinmonument ist noch weitgehend intakt, das untere etwas zerstört (siehe Fotos).
Ausrichtung: Oberes St. ca. 202° auf Schwarzhorn (?)
Unteres St. ca. 260° auf Haut de Cry/Chamoson (?)
Bereits in der Studie "Höhlenquelle 'Nasulecher'/Raron VS" wurde angeführt, dass diese wahrscheinlich prähistorisch bedeutsame Höhlenquelle (630.200/131.290) mit dem (oberen) Steinmonument 'Telwald' und der Kirche Eggerberg auf einer exakten Geraden liegt, wobei die Kirche Eggerberg äquidistant ist (4.53 km, immer horizontal gemessen) von der Höhlenquelle 'Nasulecher' und vom Schalenstein Visperterminen 02 (635.990/124.460, ausserhalb der Grafik).
Andererseits ist das (obere) Steinmonument äquidistant (3.20 km) von der Kirche Eggerberg und von der Kapelle Rarnerchumma (628.125/129.620), und die Gerade (oberes) Steinmonument - Kap. Rarnerchumma verlängert sich zur Burgstelle Niedergesteln (126.545/129.200). Das (obere) Steinmonument 'Telwald' ist nun äquidistant (4.81 km) von dieser Burgstelle und von der Pfarrkirche 'St.Martin' in Visp.
Dieselbe Distanz von 4.81 km findet sich aber auch zwischen dieser Kirche und dem Kreuz 'Chalchofe'/Ausserberg (629.935/129.030), was zur der Hangkante entlang laufenden Geraden Kreuz 'Chalchofe' - (unteres) und (oberes) Steinmonument - Kreuz oberhalb P.1747.4 (631.550/130.825) - Kreuz 'Grieläger' (632.575/131.935) führt.
Der Schalenfels Raron 03 auf dem 'Heidnischbiel' (628.600/128.810) ist sodann äquidistant (3.05 km) vom (unteren) Steinmonument 'Telwald' und vom Schalenstein Eischoll 01 (627.025/126.160, siehe auch Studie "Höhlenquelle 'Nasulecher'"), wobei die Gerade (unteres) Steinmonument - Raron 03 über die (vermutlich prähistorische) Rutsch-/Gleitrinne Raron 05 streicht.
Eine ehemalige Kapelle in Zeneggen (632.980/124.760), östlich der Kapelle Biel, ist äquidistant (5.89 km) von Raron 05 und vom (unteren) Steinmonument. Die Gerade (unteres) Steinmonument - ehem. Kap. Zeneggen verlängert sich zum Schalenstein Zeneggen 03 (633.103/124.379), welcher wiederum äquidistant ist (6.30 km) vom (unteren) Steinmonument 'Telwald' und vom Schalenstein Eischoll 01 !
Der prähistorische 'Kultplatz' 'Chastel'/Zeneggen ("prähistorische Wehranlage","Höhensiedlung", 632.315/124.610) liegt präzis auf der Geraden zwischen den Schalensteinen Eischoll 01 und Zeneggen 03, zudem äquidistant auf einer Geraden (!) zwischen den Schalensteinen Bürchen 01 und Visperterminen 01 ! (Siehe Studie "Höhlenquelle 'Nasulecher'")
Eine exakte Gerade geht auch von der Kapelle Leiggern (Ausserberg) über das (obere) Steinmonument zum Kreuz 'Sulzacher'/Mund (634.850/129.575). Ausserhalb der Grafik: das Kreuz 'Eultini' im Baltschiedertal (633.930/133.605) ist äquidistant (4.10 km) vom (oberen) Steinmonument und von diesem Kreuz, und die Verlängerung der Geraden Kreuz 'Eultini' - Kreuz 'Sulzacher' führt wieder zum Schalenstein Visperterminen 02.
Die Kapelle Leiggern ist äquidistant (4.37 km) von diesem Kreuz 'Sulzacher' und von der Kapelle Erl/Mund, und die Gerade Kap.Erl - Kap.Leiggern verlängert sich genau zur Kapelle Loon (Eischoll).
Die Kapelle Leiggern ist sodann äquidistant (6.89 km) von der Kapelle Loon und vom Kreuz 'Bifig'/Unterbäch (626.780/ 124.810) und die Kapelle Loon wiederum von diesem Kreuz und von der Kirche Turtmann (3.86 km).
Die Verlängerung der Geraden Kirche Turtmann - Kapelle Loon führt zur Wandfluhkapelle/Bürchen, und die Kapelle 'Unners Sänntum'/Unterbäch ist wiederum äquidistant (5.51 km) von der Kapelle Loon und von der Wandfluhkapelle.
Mit diesen signifikanten geometrischen Bezügen zu Schalensteinen und der typischen Vernetzung dürften diese Steinmonumente im 'Telwald' wohl in die Bronzezeit oder ins Neolithikum zurückreichen.
Mysteriös bleibt hingegen deren Funktion. Wir vermuten, dass sie der 'kultischen Ablage' von Knochen von Verstorbenen ("Beinhaus") und Opfergaben gedient haben könnten.
Diese Steinmonumente sind aber anders konstruiert als jene weiter westlich auf 'Resti' oberhalb Ladu/Hohtenn ("Refugium der Ligurer"), für die eine ähnliche Funktion vielleicht zutreffen könnte.
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