Die "Höhlenburg" Chamoson I im Wallis

Geheimnisvolle Höhlenburgen, überwiegend im Wallis anzutreffen, und 'Case dei pagani' (Heidenhäuser) im Val Blenio TI sind regelmässig in präzise geometrische Ausrichtungen eingebunden, die charakteristisch sind für prähistorische "Monumente".
Dies ist auch der Fall für Chamoson I (584.120/117.620): in einer steilen Felswand gelegen, ergibt sich für diese Höhlenburg in der vorliegenden Studie ein wichtiger Hinweis auf die wahrscheinliche zeitliche Datierung dieses Platzes, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit nur ein Auszug aus den geometrischen Beziehungen berücksichtigt wurde.
'Relativ lokal' existiert eine genaue Gerade von Chamoson I über die romanische Kirche St.-Pierre-de-Clages/Chamoson zur Kirche Isérables. Diese Kirche ist äquidistant (5.42 km, immer horizontal gemessen) von Chamoson I und von der Kirche Ardon ('Eglise Ardon'), während die Kirche St.-Pierre-de-Clages äquidistant ist (3.42 km) von der Kirche Isérables und von der Kapelle Montagnon/Leytron.
Eine exakte Gerade führt von Chamoson I über den ehemaligen Dolmen Petit Chasseur I/Sion ('Sion 04', 592.925/119.895) zur prominenten Kiche Valère/Sion. Diese ist äquidistant (10.45 km) von Chamoson I und von der Kapelle Les Condémines/Nendaz (585.885/113.950).
Der ehemalige Dolmen Petit Chasseur I ist sodann äquidistant (9.01 km) von der Höhlenburg Chamoson I und von der ehemaligen Kapelle Mâche/Hérémence (596.300/111.490). Da 1942 in Mâche eine grössere Kirche gebaut wurde, war diese Kapelle später dem Abbruch geweiht.
Die Gerade  ehemalige Kapelle Mâche  -  Chamoson I  führt über den Standort der ehemaligen Kapelle Haute-Nendaz (589.130/115.100).
Diese ehemalige Kapelle ist äquidistant (5.58 km) von Chamoson I und von der Kapelle Les Peutys/Riddes, diese wiederum von der ehemaligen Kapelle Haute-Nendaz und von der Kapelle Le Bleusy/Nendaz, und diese wiederum von der Kapelle Les Peutys und von der ehemaligen Kapelle in Salins (593.720/117.710). Eine gleichlange Teilstrecke findet sich ein fünftes Mal (!) zwischen Chamoson I und dem Kreuz auf dem Sex du Pertuis (P.1412)/Conthey.
Die ehemalige Kapelle Haute-Nendaz ist sodann äquidistant (6.92 km) von diesem Kreuz Sex du Pertuis und von der Kirche St.-Théodule, eine der ältesten Kirchen in Sion.
Die Gerade  Kreuz Sex du Pertuis  -  Kirche St.-Théodule  geht zur Ermitage Longeborgne/Bramois, ein Ort, der mit den Höhlenburgen nahe verwandt ist, aber christlich überprägt wurde, so wie dies auch bei der Ermitage N.D. du Sex/St.-Maurice VS der Fall ist.
Longeborgne ist äquidistant (3.99 km) von der Kirche St.-Théodule und von der kleinen Kapelle Ste.-Famille/Les Agettes (594.770/116.415).
Schliesslich ist die Höhlenburg Chamoson I auch äquidistant (13.56 km) von der ehemaligen Kapelle Mâche und von der Kirche Hérémence. Die ehemalige Kapelle Mâche ist äquidistant (3.01 km) von dieser Kirche und vom Schalenstein Hérémence 04 (596.676/108.493).

Da der ehemalige Dolmen Petit Chasseur I gegen Ende des Neolithikums zugedeckt wurde, dürfte die Höhlenburg Chamoson I mit grosser Wahrscheinlichkeit ins Neolithikun datiert werden (oder noch älter?). Eine ähnliche Zeitstellung ist auch für die meisten Höhlenburgen und 'Case dei pagani' anzunehmen.
Was die (vermutlich kultuelle) Funktion dieser teils recht schwierig zugänglichen, oft auch abgelegenen Orte war, bleibt wohl ein Geheimnis.
Im Mittelalter wurden dann, aus ähnlich unerfindlichen Gründen und unter sicher grossen Schwierigkeiten, Gemäuer errichtet, was zu den besagten "Höhlenburgen" führte. Für "Überprägungen" von prähistorisch bedeutsamen Plätzen hätten sich sicher leichter erreichbare Orte angeboten ...

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